Weshalb jeder Tag ein Jahrestag ist!

 

 

Ihr Lieben,

 

Christian und ich haben bald unseren Jahrestag. Christian ist der erste Mann in meinem Leben, mit dem ich mit all diesen Jahrestagen ganz anders umgehe, als in vorherigen Beziehungen! Wir feiern keinen Jahrestag, keinen Valentinstag und schenken uns noch nicht einmal etwas zu unseren Geburtstagen oder zu Weihnachten.

 

Ich selbst mochte noch nie den Valentinstag. Ich fand es in meiner Jugend schon komisch, dass dieser Tag in meiner Kindheit maximal ein Thema in meinem Englischbuch im Kaptel über Amerika war und plötzlich so hipp wurde.

Aus dem Grund war ich noch nie ein Fan vom Valentinstag und ich habe mir immer gedacht, dass ich meinen Partner gerne jeden Tag wertschätzen möchte (und nicht nur den – sondern jeden Menschen).

 

Christian und ich haben nie einen Jahrestag festgelegt. Wir wissen, dass wir uns an Ostern kennengelernt haben und dann irgendwann Ende Mai bis Anfang Juni sich daraus eine Beziehung entwickelt hat.

Uns ist es viel wichtiger, dass wir jeden Tag eine tolle Beziehungsqualität haben, als wie lange unsere Beziehung schon dauert.

 

Darüber hinaus ist mir irgendwann klar geworden, dass diese Tage oft von Erwartungen geprägt sind.

Erwartungen, dass der Partner an den Jahrestag denkt…

Erwartungen, dass es einen tollen Strauß Blumen gibt – aber bitte nur mit den Lieblingsblumen…

Erwartungen, dass die kleinen Hinweise, die man in den letzten Wochen für ein mögliches Geschenk gegeben hat, auch gehört wurden…

Erwartungen, dass der Abend im Restaurant super romantisch wird und mit Sex endet…

Und, und, und…

 

Meiner Erfahrung nach sind all diese Erwartungen aber häufig im Weg, dass man wirklich einen schönen und entspannten Abend hat. Denn wenn irgendeine dieser Erwartungen nicht erfüllt wird, gehen wir häufig ins Drama.

 

Aber weshalb? Wir interpretieren gerne, wenn unser Partner uns unseren Wunsch nicht von den Lippen abgelesen hat, dann hat er uns wohl nicht lieb.

Dies sind unterbewusste Programme, die unserem Glück häufig im Weg stehen.

 

Da Christian und ich versuchen, diese Programme mehr und mehr zu erkennen, sind wir bewusst aus diesen „Erwartungen“ zu besonderen Tagen ausgestiegen. Wir bemerken, dass es all dies nicht braucht, damit wir fühlen, dass wir dem anderen wichtig sind. Wir können uns so viel ehrlicher begegnen und können dadurch jederzeit sehen was gerade wirklich zwischen uns ist.

 

Aus dem Grund haben wir beschlossen, dass wir uns auch zum Geburtstag und zu Weihnachten nichts schenken.

Das bedeutet nicht, dass Christian und ich uns nie etwas schenken. Wir haben dies nur von diesen Tagen entkoppelt. Zuletzt hatte Christian zum Beispiel immer wieder davon geredet, dass er gerne ein Fernglas hätte, wenn er auf den Ammersee schaut… dann habe ich einfach beschlossen, dass ich ihm eins schenke. Er hat es zeitnah einfach so von mir bekommen – ohne besonderen Anlass.

 

Für uns ist dieser Umgang viel leichter, weil wir wirklich authentisch miteinander sein können. Wir müssen nicht gut gelaunt oder besonders verliebt sein, weil ein bestimmter Tag ist.

 

Ich empfinde dieses Leben als viel entspannter! Und es fällt mir mal wieder auf, dass viele Dinge, denen wir viel Bedeutung geben, nur in unserem Kopf und aus unseren Programmen entstehen!

 

In Liebe

 

Theresa