Wer sitzt in deinem Fahrersitz?

 

 

 

Hallo ihr Lieben,

 

ich nehme immer mehr wahr, dass in meinem Fahrersitz immer weniger mein Unterbewusstsein sitzt und immer mehr mein Bewusstsein. Wie meine ich das? Wie zeigt sich das?

 

Lest es hier:

Ich bemerke, wenn ich mich von einer Aussage von Christian getriggert fühle, dass ich dann bewusst entscheide, dass ich das einfach nur wahrnehme ohne etwas damit zu machen. Ich lasse los.

 

Früher wäre mein Impuls gewesen, dieses Verhalten gleich anzusprechen: ich hätte ihm gleich sagen müssen, dass ich sein Verhalten nicht in Ordnung finde. Meine Erfahrung ist, dass sich diese Situationen oft aufschaukeln und die Stimmung für längere Zeit drückt.

 

Ein kleines Beispiel: Christian und ich sind kürzlich bei uns an der Promenade entlang gelaufen und haben darüber gesprochen, in welches Lokal wir zum Essen gehen. Wir sind uns nicht gleich einig geworden und Christian ist einfach weitergeprescht. Als ich dann etwas gesagt habe, hat er gesagt, ich soll mich jetzt nicht wie die Bernadette (Name verändert) verhalten. Ich habe gemerkt, dass er getriggert war und habe auch bei mir gemerkt, dass sein Vergleich mit der Bernadette mich wiederum triggert.

 

Ich habe bemerkt, dass wir beide in unseren unterbewussten Strukturen landen und bin dann bewusst daraus ausgestiegen.

Ich habe mich bewusst anders verhalten, als ich es eigentlich machen würde: mein Unterbewusstsein, versucht immer die Harmonie wiederherzustellen. In solchen Situationen habe ich daher früher zwei Strategien angewendet: entweder wollte ich mit dem anderen so lange reden, bis alles wieder gut ist oder ich war beleidigt, so dass der andere durch den „Liebesentzug“ wieder einen Schritt auf mich zugeht.

Das läuft natürlich alles unterbewusst ab!

 

Und meistens gehen beide Strategien schief!

Früher wäre so eine Situation vielleicht eskaliert: ich hätte aus der verletzten Theresa, Christian Dinge an den Kopf geworfen, die ihn noch mehr verletzen. Er hätte aus seinem verletzten Anteil dann auch wieder etwas gesagt, was mich verletzt und und und…

 

Inzwischen, wenn ich diesen Mechanismus bemerke, versuche ich bewusst aus diesem alten Mechanismus auszusteigen. Ich lasse Christian da wo er ist und ich fühle gleichzeitig meinen eigenen Schmerz.

Genauso habe ich es in der weiter oben beschriebenen Situation gemacht. Ich habe Christian wählen lassen, wo wir jetzt Essen gehen und habe vorerst nicht mehr über diese Situation gesprochen. Ich bin aber auch nicht in die Beleidigung gegangen, sondern habe mich in dem Moment geöffnet.

 

 

Wir hatten einen wunderschönen Abend!

 

Manchmal sprechen wir irgendwann später darüber – dies kann noch am selben Abend sein oder vielleicht auch erst ein oder mehrere Tage später! Das Schöne ist, dass wir dann beide aus dem Bewusstsein sprechen können und nicht aus unseren alten unterbewussten Strukturen. Der zeitliche Abstand ist meiner Erfahrung nach sehr oft wichtig, damit wir beide nicht mehr in den unterbewussten Strukturen gefangen sind.

Durch das Gespräch schaffen wir gemeinsam Bewusstsein über die Situation und gleichzeitig geschieht sehr viel Vergebung!

 

Oft ist ein Gespräch aber auch nicht mehr notwendig, weil wir unsere Strukturen auch bereits sehr gut kennen. Dann können wir die Situation einfach so hinter uns lassen.

 

Dies ist wunderschön!

 

Das Schöne, was ich beobachte ist, dass der Abstand immer geringer wird: zwischen einem Trigger und unserem Gespräch darüber. Christian und ich erkennen immer schneller, wenn wir in unterbewussten Strukturen gelandet sind und können dann immer schneller die Situation wieder hinter uns lassen. Immer häufiger können wir das direkt in der Situation! Das Bewusstsein übernimmt in der Situation bereits wieder das Ruder vom Unterbewusstsein.

 

Dadurch können wir uns immer wieder voller Liebe begegnen!

 

Wenn du also den dringenden Impuls hast, ein Verhalten von deinem Partner besser zu verstehen, weil es dich verletzt hat, dann schau mal hin – ist er überhaupt bereit, dort gerade mit einem gewissen Abstand drüber zu sprechen?

Wenn du diese Bereitschaft nicht spürst, dann warte lieber ab, bis der Abstand da ist – und wunder dich nicht, es kann sein, dass dir das Thema mit ein bisschen Abstand gar nicht mehr wichtig ist!

 

Tipps und Hilfsmittel, die uns geholfen haben, dass unser Bewusstsein immer mehr im Fahrersitz sitzt, findest du übrigens in unseren 10 Wegweisern!

In tiefer Liebe

 

Theresa